Untereinander fragen sich die Angler immer wieder: „Welche Köder kann ich zu welcher Jahreszeit nehmen und wo finde ich nun am besten die Fische?“ Natürlich ist diese Frage berechtigt und ein heißdiskutiertes Thema, aber die Frage „Hast du auf die Sprungschicht geachtet?“ fällt ganz selten.
Neben der richtigen Köderwahl sollte sich jeder Angler auch mit den Gewässereigenschaften vertraut machen. Gerade an stehenden Gewässern (Teiche, Seen und Talsperren) spielt die Sprungschicht über das Jahr eine wichtige Rolle. Denn neben den Strukturen des Gewässers, ist es in den unterschiedlichen Jahreszeiten wichtig zu wissen, wie sich eigentlich die Jahreszeiten auf das Wasser auswirkt und welche unterschiedlichen Schichten es gibt.
Sprungschicht - nach Jahreszeit
Sprungschicht Bedeutung
Wasser verändert bei unterschiedlichen Temperaturen seine Gewicht (sogenannte Dichteanomalie). So kommt es in stehenden Gewässern zu Wasserbewegung und einer Schichtung im Wasser. Dabei hängt die Schichtung in einem stehenden Gewässer von der Tiefe und der Jahreszeit ab. Dabei wird je nach Jahreszeit in Sommerschichtung, Herbstzirkulation, Winterschichtung und Frühjahrszirkulation gesprochen. Die einzelnen Stufen werden wir im Folgenden vorstellen.
Wasserzirkulation - Folgen für das Gewässer
Die Zirkulation des Wasser führt auch zu einer Umschichtung des Sauerstoffs. Dabei gelangt in die tieferen Gewässerschichten sauerstoffreiches Wasser. Je flacher ein See ist, desto gleichmäßiger ist die Sauerstoffumschichung. Gerade in nährstoffreichen Seen kann es zu einer starken Produktion von Plankton kommen. Die Folgen sind dann die sogenannte Wasserblüte.
Sprungschicht im Frühling
Im Frühjahr beginnt die Eisschicht auf dem Wasser zu schmelzen und durch die Sonne wir das Oberflächenwasser erwärmt. Winde sorgen dafür, dass die erste Umwälzung des Jahres im Wasser stattfindet. Es herrscht eine sogenannte Vollzirkulation.
Das Tiefenwasser und das Oberflächenwasser vermischen sich dabei.
In dieser Jahreszeit verteilen sich die Fische gleichmäßig im gesamten Gewässer und für uns Angler bedeutet dies, dass wir die Fische suchen müssen. Tendenziell lohnt es sich vom Übergang Winter zu Frühjahr etwas flacher zu angeln. Gerade im beginnenden Frühjahr kann man sehr flach oft erstaunliche Fänge machen. Nicht nur Hechte und Barsche, sondern auch Zander können mitunter sehr flach gefangen werden.
Sprungschicht im Sommer
Je wärmer die Außentemperatur wird, um so wärmer wird auch die Wasseroberfläche. Das wärmere Wasser an der Oberfläche ist leichter, da es erwärmt wurde. Winde bringen das Oberflächenwasser in Bewegung und die Wasserzirkulation beginnt. Dabei entsteht eine Schichtung des Wasser: es entsteht die Oberflächenschicht (Epilimnion).
Der Übergang zum tiefen und kalten Wasser wird Sprungschicht genannt (Metalimnion). Nun gibt es eine Zirkulation im Oberflächenwasser und eine Sprungschicht die das 4 Grad kalte Wasser aus der Tiefenschicht (Hypolimnion) vom Oberflächenwasser trennt. Sprungschicht, weil der Übergang vom warmen Oberflächenwasser zum kalten Tiefenwasser sprunghaft erfolgt.
Im Sommer sollte man nicht im kalten Tiefenwasser angeln. Die Fische halten sich je nach Art überwiegend in oder über der Sprungschicht auf. Hat man die Sprungschicht lokalisiert macht es Sinn seinen Köder in diesem Bereich anzubieten. Angelarten zum Angeln an der Sprungschicht können das Vertikalangeln und pelagisches Angeln sein. Auch beim Schleppen sollte man seine Köder über der Sprungschicht führen. Oft sind in der Nähe der Sprungschicht zahlreiche Weissfische versammelt: da lassen die Räuber natürlich nicht lange warten.
Wie findet man die Sprungschicht
Man kann sich die Mühe machen und die Sprungschicht mit einem Thermometer ausloten. Wem das zu kompliziert ist der setzt am besten auf ein Farbecholot. Mit den gängigen Modellen von Lowrance, Garmin oder Humminbird sieht man die Sprungschicht ganz einfach auf dem Display.
Sprungschicht im Herbst
Im Herbst läuft der Vorgang ähnlich wie im Frühjahr ab. Das Oberflächenwasser kühlt sich ab und mit den ersten Herbststürmen beginnt die Zirkulation. Das schwere Oberflächenwasser sinkt ab und wärmeres Wasser aus der Sprungschicht gelangt an die Oberfläche. Somit hat die gesamte Wassermasse wieder die gleiche Temperatur.
Die Fische stehen zu Beginn des Herbstes weiter verstreut im Gewässer und unter Umständen auch in unterschiedlichen Tiefenbereichen. Mit dem Abkühlen des Gewässer gehen die Fische langsam in die Tiefe und gerade beim Raubfischangeln lohnt es sich eine Etage tiefer zu Angeln als im Sommer.
Sprungschicht im Winter
Bevor sich eine Eisschicht (1) auf dem See bildet wird das Oberflächenwasser im Winter immer kälter. Darunter folgt Oberflächenwasser das etwas wärmer ist als die Wasseroberfläche (2). In der Tiefenschicht herscht eine gleichbleibende Temperatur von 4 Grad. (3)
Wenn durch die Eisschicht keine Zirkulation im Wasser statt findet spricht man auch von Winter Stagnation.
Die Fische ziehen dabei im Winter in die tieferen Schichten, da der Sauerstoffgehalt hier höher ist als im Mittel und Oberflächenwasser. Es lohnt sich also beim Angeln im Winter auf tiefe Löcher zu setzen.
Alternativ sind alle Spots empfehlenswert die für mehr Sauerstoff Sorgen. So zum Beispiel Einläufe von Bächen.